Freiburg – Europa hinkt im KI-Rennen hinterher. Die USA haben ChatGPT und die mächtigsten Tech-Konzerne der Welt. China liefert im Eiltempo ein KI-Modell nach dem anderen. Und Europa? Diskutiert, reguliert, fördert, aber spielt kaum noch mit. Ganz Europa? Nein. Tief im Schwarzwald trotzt ein kleines Start-up der KI-Übermacht. Keine PR-Abteilung, kein Gründerkult, aber Kunden wie Meta, Microsoft und Adobe. Der Name: Black Forest Labs (etwa KI-Labor aus dem Schwarzwald). Die Bewertung: 3,25 Milliarden Dollar. Der Ort: Freiburg.

Die Jungs aus dem Wald

Robin Rombach (33) und Andreas Blattmann (33) haben an der Universität Heidelberg geforscht. Dort arbeiteten sie schon früh an Software, die aus Texten Bilder erzeugt. Heute bildet genau diese Technologie das Herzstück von Black Forest Labs. Später entwickelten Rombach und Blattmann bei der britischen Firma Stability AI das Modell Stable Diffusion, das 2022 weltweit für Aufsehen sorgte.

Im August 2024 gründeten sie gemeinsam mit weiteren Mitgründern Black Forest Labs, mit Sitz in Freiburg und Geld aus dem Silicon Valley, der Heimat von Google, Apple & Co. „Wir zeigen, was man von hier aus erreichen kann“, sagte Rombach im Interview mit dem „Handelsblatt“. Und weiter: „Die moderne Bildgenerierung haben wir maßgeblich entwickelt und ein Unternehmen mit globalem Einfluss aufgebaut.“

Global denken, lokal bleiben

Trotz Millionen aus dem Silicon Valley haben sich die Gründer bewusst für Deutschland entschieden. Zwei von ihnen, Robin Rombach und Andreas Blattmann, stammen aus Freiburg. Öffentlich treten sie kaum auf, geben selten Interviews – sie lassen lieber ihre Ergebnisse sprechen. Und liefern: Laut Experten gehören ihre Modelle zu den besten Bildgeneratoren der Welt. „Black Forest Labs hat sich schnell zu einem der weltweit führenden Entwickler von KI zur Bilderzeugung entwickelt. Das ist nicht nur beeindruckend, sondern zeigt: Deutschland kann KI“, sagt KI-Experte Prof. Kristian Kersting von der TU Darmstadt.