Er hat sein ganzes Leben lang gehört, dass echte Liebe für jemanden wie ihn nicht vorgesehen sei. Sie hörte schon als Teenager, sie solle ihre Träume „kleiner machen“, weil die Welt nicht bereit sei, ein anderes Paar zu akzeptieren. Trotzdem entschieden sie sich zu lieben.
Am Tag der Hochzeit wachten sie mit klopfendem Herzen auf. Er übte den Krawattenknoten so oft, wie er sein Lächeln vor dem Spiegel geübt hatte. Sie wählte das Kleid mit Sorgfalt, nicht um zu beeindrucken, sondern um sich für immer an den Tag zu erinnern, an dem das „Unmögliche“ Wirklichkeit wurde.
Die Zeremonie war schlicht, auf einem offenen Feld, umgeben von Weinreben, Blumen und Versprechen. Als sie „Ja“ sagten, schien die Welt für ein paar Sekunden stehen zu bleiben. Da standen zwei Menschen, auf die schon gezeigt, über die geurteilt und die unterschätzt worden waren… die aber beschlossen hatten zu glauben, dass ihre Liebe ebenfalls einen Altar verdient.
Was weh tat, war nicht das Fehlen einer großen Feier oder teurer Geschenke. Es schmerzte, das Schweigen derjenigen zu sehen, die eigentlich hätten applaudieren sollen. Menschen, die den Blick abwendeten, die so taten, als sähen sie die Fotos nicht, die Vorurteile der Zärtlichkeit eines einfachen „ihr habt das Glück verdient“ vorzogen.






