„Sie sind umgezogen. Irgendwo in der Stadt. Eine Klinik hat ihnen geholfen. Mehr weiß ich nicht.“
An diesem Abend saß ich mit einem Brief, einem Foto und einem Zwanzig-Dollar-Schein am Küchentisch. Ich konnte ihn nicht behalten – nicht für mich.
Also kaufte ich ein Kinderbuch über Freundlichkeit, legte den Kassenbon hinein und schrieb eine Nachricht:
„Für jemanden, der etwas Licht braucht.“
Ich legte es auf eine Parkbank und ging weg.
Wochen vergingen. Das Leben ging weiter. Aber Sofias Worte gingen mir nicht aus dem Kopf.
Plötzlich, völlig unerwartet, erschien eine Nachricht in den sozialen Medien:
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Äpfel
Lebensmittel
Apfel
Äpfel
Äpfel
„Bist du die Emily, die vor zwei Jahren unsere Lebensmittel bezahlt hat?“
Mein Herz machte einen Sprung.
„Ja“, antwortete ich. „Das bin ich.“
„Ich bin Sofias Mutter. Clara. Ich kann es nicht fassen, dass ich Sie gefunden habe. Wir haben alles versucht. Sofia ist … sie ist in Remission. Sie haben uns Hoffnung gegeben, als wir keine mehr hatten. Wir wollten Ihnen danken, bevor wir die Stadt verlassen.“
Remission.
Ich saß wie gebannt da. Ich lächelte. Ich weinte.
Wir trafen uns in einem Café. Clara strahlte. Sofia war voller Lebensfreude. Als sie mich sah, rannte sie mir in die Arme.
„Danke“, flüsterte sie. „Danke, dass Sie meiner Mutter geholfen haben.“
Bei Kaffee und Tränen erzählte mir Clara alles. Wie diese kleine Geste der Freundlichkeit für sie zum Wendepunkt wurde. Wie sie sie in die Klinik führte. Zur Behandlung. Zur Hoffnung.






